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Strom sparen ist angesagt!

Dank unserer unfähigen Politiker und den schmarotzenden Solaranlagen haben wir in Deutschland demnächst sicher den teuersten Strom der Welt. Um das Schlimmste abzufedern hilft nur noch, eisern zu sparen!
Also gilt es, Energiefresser im Haushalt aufzuspüren und so weit wie möglich unschädlich zu machen. Das hat einige interessante und unerwartete Ergebnisse zu Tage gefördert…

Stromfresser erkannt, Stromfresser gebannt :)

Der Mensch ist nicht mit der Fähigkeit ausgestattet, Strom zu sehen oder zu riechen. Daher müssen wir uns ziemlich auf das Typenschild der Geräte oder die Anleitung verlassen, wenn es um den Stromverbrauch geht. Bei älteren Geräten findet sich allerdings meist keine Angabe zum Standby-Verbrauch und auch beim Verbrauch unter Last habe ich hier und da meine Zweifel. Was also tun?

Im Handel gibt es da zum Glück Abhilfe in Form von Strommessgeräten. Der Markt dafür ist groß, da immer mehr Haushalte notgedrungen damit beginnen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Spätestens wenn die nächste Rechnung des Energielieferanten auf dem Tisch liegt und man sich fragt, wo die ganzen Kilowattstunden nur hin sind.

Leider gibt es bei der Qualität, Messgenauigkeit und Preis der Geräte himmelhohe Unterschiede. Viele messen im Bereich unter 10 Watt äußerst ungenau bzw. zeigen „0“ an, obwohl der Verbraucher durchaus einen Standby-Strom zieht. Diese Messgeräte sind also für unseren Zweck absolut ungeeignet!

Nach einiger Recherche habe ich diesen Test verschiedener Strommessgeräte gefunden. Das mit Abstand günstigste Gerät, das auch im unteren Bereich (unterhalb 10 Watt) noch vernünftige Messungen bringt, ist das Brennenstuhl Primera Line Energiemessgerät PM 231 E 1506600 *).

Dieses Gerät habe ich mir besorgt und bin damit „auf die Jagt“ gegangen…

Was kostet der Spaß?

Das Brennenstuhl Messgerät ist für 15 Euro zu haben. Sensationell günstig für die guten Messergebnisse!

Und dann noch die Berechnung, was ein Verbraucher kostet, der „24/7“ (24 Stunden am Tag / 7 Tage die Woche – also „rund um die Uhr“) am Stromnetz hängt. Man kann bei Stromkosten von 25 Cent pro Kilowattstunde die Leistung in Watt mit 2,2 multiplizieren und kommt damit recht gut auf die Kosten in Euro pro Jahr. Verbraucht ein Gerät also rund um die Uhr 10 Watt, kostet uns der Spaß runde 22 Euro im Jahr.

Das Brennenstuhl PM 231 E in der Praxis

Brennenstuhl Strommessgerät und VerlängerungGleich mal vorweg: Ohne zusätzliches Verlängerungskabel ist es äußerst mühsam, mit dem Ding zu arbeiten. Die Verarbeitung ist „billig“, die Knöpfe eiern und man vermisst einen vernünftigen Druckpunkt. Die Anleitung ist Mist. Das Display ist zu klein. Die Anzeige zu schwach. Alles in allem: Billig in Reinkultur. Was man halt für 15 Euro erwartet.

ABER: Laut Testbericht sind die Messergebnisse in Ordnung, was ich in der Praxis auch so bestätigen kann. Immerhin erkennt es den Unterschied zwischen zwei Netzteilen, bei denen das eine 0,1 Watt und das andere 0,2 Watt verbraucht. Will man also nur einmal alle Standby-Verbraucher im Haushalt aufspüren und katalogisieren, ist dieses Strommessgerät mehr als ausreichend! Anders würde es aussehen, wenn man täglich mit dem Ding arbeiten müsste. Aber für „einmal Haus durchmessen und dann ab in den Schrank“ ist es echt OK und vom Preis her unschlagbar für die relativ genauen Messergebnisse!

Messen, messen, messen!

Mit einer Schreibkladde bewaffnet kamen heute die leicht zugänglichen Geräte auf den Prüfstand. Dabei sind ein paar überraschende Sachen dabei gewesen:

  • Die Netzteile vom Nexus-7 und vom Motorola Defy+ fallen tatsächlich runter auf 0,0 Watt (also unterhalb der Messgrenze), sobald man den Verbraucher vom USB-Kabel abzieht! Die braucht man also nicht extra schalten, man kann die Netzteile wirklich eingesteckt lassen. Nur das Endgerät nach dem Laden abstecken.
  • Im Gegensatz dazu schlägt ein 12V-Netzteil von Netgear gleich mal mit satten 1,8 Watt für den Leerlauf zu Buche. Diese Teile also ausstecken, wenn man sie nicht braucht. Spart runde vier Euro im Jahr pro Netzteil!
  • Die Spitzenreiter waren mein Logitech 5.1 Soundsystem und mein Teufel SubWoofer M5100. Logitech schluckt 9,9 Watt im Standby und geht im Leerlauf dann sogar hoch auf 16,5. Der Teufel genehmigt sich leckere 6,4 Watt für’s Nichtstun. Überflüssige Kosten: 22 und 14 Euro pro Jahr. Darum in Zukunft: Schalter statt Standby!
  • Überraschend auch unser Ansmann energy-16 Ladegerät für Akkus: Das verbraucht im Leerlauf – also angesteckt ohne Akkus – 3,9 Watt. Ergo: Stecker raus, weil wir das Teil nur gute zwei Mal im Monat brauchen, und mit der Maßnahme 8 Euro pro Jahr sparen!
  • Diverse kleine Sachen landen ungefähr dort, wo man sie auch vermutet. Der Logitech 2.1 bei 2,7 Watt, Canon Pixma iP 4950 bei 0,7 Watt, ein Canon Flachbettscanner sogar angenehme 0,3 Watt, ein Sharkoon Gehäuse für eine externe HDD kommt auch nur auf 0,3 Watt, ein Acer K330 Projektor nimmt 0,8 Watt und die Playstation 3 Slim braucht im Standy rund 1 Watt.

Auswertung

Mit Libre Office Calc habe ich schnell eine Tabelle gebastelt. Dort wurden dann die Daten von den Notizen übernommen. Diese Tabelle rechnet einfach und schnell aus, wie viel Geld die Geräte im Leerlauf schlucken.
Du kannst Dir die Tabelle hier herunterladen, wenn Du selber eine Auswertung fahren möchtest…

Einige Dinge, wie zum Beispiel die Projektoren, die an der Decke hängen, kann ich schlecht auf „Diät“ setzen. Bei 0,8 Watt ist der Aufwand gegen den Nutzen zu gering.
Gleichwohl habe ich die Playstation und das Logitech 5.1 Soundsystem sofort an eine Schaltsteckdose gehängt, die ich nach Nutzung dann ausschalten und die Geräte vom Strom trennen kann.

Mein Streifzug war also von Erfolg gekrönt! Wenn man den ganzen „Kleinscheiß“ zusammenrechnet, kann ich ohne Not ganz leicht 65 Euro im Jahr an Stromkosten einsparen, wenn ich konsequent die nicht benutzten Geräte entweder ausstecke, mit dem Hauptschalter ausschalte, oder eine Schaltsteckdose zwischenschiebe!

Am Anfang wird es eine kleine Umgewöhnung bedeuten, manchmal werde ich das Ausschalten vergessen, aber insgesamt ist das ja nun wirklich kein Thema.

Ausblick

Beim Messen ist mir aber noch etwas ganz anderes aufgefallen…
Besonders heftig kommt zum Tragen, wenn man einen Server am Laufen hat! Und wie ist das meistens in der Firma, wenn man einen Server für Kleinigkeiten und Tests braucht? „Da hinten steht eine alte Maschine, nimm die!“. Und so läuft hier ein alter Rechner 24/7, der gute 120 Watt verbrennt. Bedeutet ~265 Euro Stromkosten im Jahr :/

Diese Maschine durch einen ‚Raspberry-Pi‘ zu ersetzen, der sich mit sensationellen 5 Watt begnügt, wird demnächst hier in einem Artikel beschrieben…
100 Watt Einsparung! Das bringt runde 220 Euro Stromersparnis im Jahr und ist dann mit Abstand wirkungsvoller, als es alle „Standby Maßnahmen“ zusammen je sein werden :)

Fazit

Es kostet 15 Euro und ein paar Stunden Zeit, allerdings bringt die Aktion auf lange Sicht erstens Erkenntnis über versteckte Stromfresser und zweitens doch eine schöne Ersparnis bei der Stromrechnung. Durch die Unfähigkeit unserer Politik wird unsere Ersparnis zwar von den steigenden Stromkosten gefressen und landet in Form von Porsches bei den Solar-Heinis, aber immerhin können wir den nächsten Preisschock ein wenig abfedern :/

Jeder Tag mit Standby kostet bares Geld!
Also ran! Besser heute als morgen…

Noch was zum Nachlesen: Jan Fleischhauers Kommentar zur Energiewende – einfach nur WIDERLICH; ABARTIG !!!
Zwei Zahlen bringen den totalen Wahnsinn auf den Punkt: Wir, die Stromkunden, haben 2013 Strom für 19 Milliarden (nicht Millionen – Milliarden!) Euro gekauft, der eigentlich nur 2 (ZWEI!) Milliarden Euro wert war!
Die Differenz fließt direkt in die Taschen der Solar-Mafia und aller daran hängenden Sparten… Und keiner ist da, der den Mut hat, diesen ekligen Sumpf trocken zu legen. POLITIKER – BAAH! WIDERLICH! SCHÄMT EUCH!

Links

Test von Strommessgeräten
Brennenstuhl Primera Line Energiemessgerät PM 231 E 1506600 *)

 

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Ein Kommentar

  1. Natürlich nehmen einige Dinge Zeit in Anspruch, um sie zu verändern, aber wenn man sich einmal ausrechnet, was man auf Dauer damit einsparen kann, dann lohnt es sich wirklich.

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